Berlin, 13.11.2013
Neue Studie zur Rohstoffrisikobewertung:
Versorgungslage bei Antimon bleibt kritisch
Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat heute (13. November 2013) eine neue Studie mit dem Titel „Rohstoffrisikobewertung – Antimon“ veröffentlicht. Die DERA-Experten kommen darin zu dem Ergebnis, dass der Antimonmarkt auch in den nächsten fünf Jahren angespannt bleiben wird. Die berechneten Szenarien zeigen, dass bis 2017 mit einem Angebotsdefizit zu rechnen ist und damit akute Preis- und Lieferrisiken bei diesem Rohstoff bestehen. Antimon ist ein Halbmetall und wird unter anderem zur Herstellung von Blei-Batterien und Flammschutzmitteln verwendet.
Die Versorgungsrisiken sind insbesondere durch die Schlüsselposition Chinas und damit verbundenen Wettbewerbsverzerrungen zu erklären: Im Jahr 2011 lag der chinesische Anteil an der globalen Förderung bei etwa 74 %. Neben der Bergwerksförderung nimmt China im globalen Antimonmarkt sowohl in der Weiterverarbeitung als auch bei der Nachfrage und im internationalen Handel eine wichtige Rolle ein. China wird auch in den nächsten Jahren weiterhin das dominierende Bergbauland bleiben. Angebotsregulierende Maßnahmen Chinas wie Exportquoten und -steuern beeinflussen nachhaltig das weltweite Antimonangebot und wirken sich maßgeblich auf den Preis aus. „Die Analyse der Preisentwicklung hat gezeigt, dass es in der Vergangenheit zu großen Preisschwankungen mit kurzfristigen Preispeaks gekommen ist. Für Unternehmen stellen diese Preispeaks und hohe Volatilitäten unkalkulierbare Risiken in der Beschaffung von Antimon dar“, so Michael Schmidt von der DERA.
Deshalb empfiehlt DERA-Leiter Dr. Peter Buchholz: „Aufgrund der kritischen Marktlage sollten deutsche Unternehmen, die Antimon verarbeiten oder auf antimonhaltige Produkte angewiesen sind, den Markt intensiv beobachten und geeignete Ausweichstrategien gegen eventuelle Lieferengpässe und Preissteigerungen entwickeln. Eine gute Kooperation mit chinesischen Anbietern bleibt unausweichlich. Gleichzeitig sind eine Diversifizierung von Lieferquellen und der Aufbau neuer Lieferantenbeziehungen notwendig. Unsere Risikostudie zeigt deutlich, dass eine kurzfristige Entspannung auf dem Antimonmarkt nicht in Sicht ist.“
Im Rahmen der Rohstoffrisikobewertung ist für den 28. Januar 2014 ein Industrieworkshop zum Thema Zinn geplant.
Weitere Informationen:
DERA Rohstoffinformationen 18 (2013). Antimon (PDF, 4 MB)
Ansprechpartner:
Michael Schmidt, Tel.: 030 36993 238, E-Mail: dera@bgr.de
Pressesprecher: Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, mobil: 0170 8569662
E-Mail: Andreas.Beuge@bgr.de, Internet: http://www.bgr.bund.de