Forum Endlagersuche: BGR-Präsident informiert über methodische Arbeiten
Bei der ersten Veranstaltung der Reihe Forum Endlagersuche diskutierten 370 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den aktuellen Stand des Standortauswahlverfahrens. Vertreten waren am Verfahren beteiligte Institutionen, Forschungseinrichtungen, das Nationale Begleitgremium, kommunale Gebietskörperschaften, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie die BGR, die mit ihrer Expertise die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) im Auswahlverfahren für einen Endlagerstandort für wärmeentwickelnde hochradioaktive Abfälle unterstützt. BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel informierte dabei über die Aufgaben der BGR, die neben ihrer Endlagerforschung auch geowissenschaftliche Fragestellungen des Standortauswahlverfahrens in Zusammenarbeit mit der BGE bearbeitet. Hierbei befasst sich die BGR auch mit methodischen Ansätzen zur weiteren Einengung der bisher von der BGE ausgewiesenen Teilgebiete. Der BGR-Präsident erläuterte in seinem Vortrag die sich daraus ergebenen Anforderungen für Wirtsgesteine. In Deutschland kommen Steinsalz, Tongestein und Kristallingestein als Wirtsgesteine für eine Einlagerung der radioaktiven Abfälle in tiefe geologische Formationen in Betracht.
Die BGE hat bisher 90 Teilgebiete für eine mögliche Einlagerung ausgewiesen. Aufgabe der Bundesgesellschaft ist es jetzt, aus diesen Gebieten, die zurzeit noch 54 % der Fläche Deutschlands ausmachen, die künftigen Standortregionen für die übertägige Erkundung zu ermitteln. Dies geschieht u.a. mit Hilfe sogenannter repräsentativer vorläufiger Sicherheitsuntersuchungen (rvSU), in deren Folge Anzahl und Fläche der bisherigen Teilgebiete weiter reduziert werden. Das hierfür entwickelte methodische Vorgehen der BGE stand auch im Fokus der Gespräche bei der ersten Veranstaltung der Reihe Forum Endlagersuche. Im Plenum wurden u.a. auch Möglichkeiten einer Verbesserung der entwickelten Methodik diskutiert.
Das Forum Endlagersuche, das bei seiner Premiere als Hybrid-Veranstaltung mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort in Mainz sowie online per Videokonferenz stattfand, soll künftig ein bis zwei Mal pro Jahr tagen und über Arbeitsfortschritte im Standortauswahlverfahren beraten. Das Veranstaltungsformat wird durch das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) als Träger der Öffentlichkeitsbeteiligung methodisch und organisatorisch unterstützt.
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BGR-Vortrag: Einengung von Teilgebieten – ein methodischer Ansatz Prof. Dr. Ralph Watzel | Vortrag |