BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Forschungsprojekt GEOTEC I: „Erprobung von Methoden der Fernerkundung zur Erkennung von Destabilisierungsvorgängen“

Land / Region: Staßfurt (Sachsen-Anhalt)

Projektanfang: 16.09.1996

Projektende: 31.12.1998

Projektstand: 31.12.1998

Tagesbruch von 1998 im Raum StaßfurtTagesbruch von 1998 im Raum Staßfurt Quelle: BGR

Die Untersuchungen dienten der Früherkennung von Bruch- und Senkungsrisiken in Altbergbaugebieten mit Hilfe von flugzeug- und satellitengestützten Methoden. Das Testgebiet befand sich im Raum Staßfurt (Sachsen-Anhalt). Die heutige Oberfläche des Gebietes wird durch den seit mehr als einem Jahrhundert umgehenden Kali- und Braunkohlenbergbau und deren Folgeschäden geprägt. Große Teile stillgelegter Braunkohlengruben wurden ohne Versatz geschlossen. Die ehemaligen Kaliabbaukammern sind größtenteils geflutet worden. In der Folgezeit haben sekundäre Lösungsprozesse im Zechsteinsalinar zum Auslaugen weiterer Hohlräume geführt. Obwohl Teile des Geländes bereits eingebrochen bzw. abgesunken sind, muß mit weiteren Bewegungen gerechnet werden.

Die Untersuchungen stützten sich auf die Auswertung unterschiedlicher Daten:

  • Satellitenbilddaten (Landsat Thematic Mapper, SPOT und IRS-1C) zur Kartierung von Lineamenten, Vegetations- und Bodenfeuchteanomalien als Indikatoren für Veränderungen und Massenbewegungen im Untergrund,
  • Hochauflösende stereoskopische Luftbilder zur Kartierung von Auslockerungsgefüge
  • Flugzeug-Laser-Scanning (Link: Fernerkundung/Geländemodelle/LIDAR) zum Lokalisieren feiner Reliefanomalien, die Geländeabsenkungen in frühesten Entwicklungsstadien anzeigen (Höhenauflösung flächenhaft < 10 cm).

Schrägluftbild mit ehemaligem untertägigem Braunkohleabbaugebiet in BildmitteSchrägluftbild mit ehemaligem untertägigem Braunkohleabbaugebiet in Bildmitte Quelle: BGR

Die Eignung dieser Multisensor-Methode bestätigte sich Anfang April 1998, als sich über gefluteten Kaliabbaukammern ein größerer Tagesbruch (Durchmesser ca. 30 m, Tiefe ca. 10 m) in einem deckungsgleich nach Satellitenbilddaten (Landsat TM, IRS-1C und SPOT), Laserdaten und Luftbildern als bruchgefährdet erkanntem Gelände ereignete.

Das Laser-Scanning-Verfahren (Lidar) hat sich für die Früherkennung von Geländeveränderungen in frühesten Stadien als besonders aussagekräftig erwiesen.

TZ / DFG / sonst. Förderer mit Nummer:

  • Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 50 EE 9526 gefördert (Projektträger: DLR).

Kontakt:

    
Dr. Michaela Frei
Tel.: +49-(0)511-643-2865

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