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Ostrakoden

Ostrakoden sind kleine Krebse mit zweiklappigen Schalen aus Kalziumkarbonat und Chitin in der Größenordnung von 0,2 - 30 Millimeter. Aufgrund des zweiklappigen Aufbaus werden sie auch als Muschelkrebse bezeichnet. In ihrer Wachstumsentwicklung durchlaufen sie bis zu 8 Häutungsstadien. Ostrakoden finden sich in allen aquatischen Habitaten wie Pfützen, Flüssen, Seen und Ozeanen. In den Ozeanen besiedeln sie alle Wassertiefen vom gezeitenbeeinflussten Flachwasser bis in die Tiefsee

Ostrakoden sind seit dem Kambrium überliefert und stellen seitdem wertvolle Leitfossilien der Erdgeschichte. In der Literatur sind circa 33 000 rezente und fossile Arten beschrieben. Ostrakoden sind sehr divers und hochspezialisiert. Daher reagieren Ostrakodenvergesellschaftungen sensibel auf wechselnde Umweltbedingungen und werden rezent auch im Umweltmonitoring verwendet. Sie sind durch das Vorkommen verschiedener Arten in bestimmten Meeresbecken- und Süßwasserbereichen und daraus resultierender Faziesbereichen auch von großer Bedeutung für die Paläoumwelt-Analyse.

Anwendungsgebiete von Ostrakoden in BGR und LBEG

Ostrakoden stellen eine sehr wichtige Fossilgruppe in der biostratigraphischen Einordnung von Gesteinen des Mesozoikums in Niedersachsen dar. Mit Hilfe der Ostrakoden lassen sich z.B. die sehr mächtige, oft aber lithologisch monotone Tonsteinfolge des Unterjura und der Unterkreide biostratigraphisch untergliedern.

Kontakt

    
Prof. Dr. Jochen Erbacher
Tel.: +49-(0)511-643-2795
Fax: +49-(0)511-643-532795

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