BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Analytischer Herkunftsnachweis für Tantal-, Zinn- und Wolframerze

Projektanfang: 01.01.2006

Projektstand: 01.01.2021

Seit 2006 wird an der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ein analytischer Herkunftsnachweis für Tantal-, Zinn- und Wolframerze entwickelt und im Rahmen eines Projektes der deutschen technischen Zusammenarbeit mit Afrika  in die Praxis umgesetzt. Der analytische Herkunftsnachweis, auch analytischer Fingerprint (AFP) genannt, dient dazu, Herkunftsangaben von Tantal-, Zinn- oder Wolframerzkonzentraten zu verifizieren.

Die Tantal-, Zinn- oder Wolframerzkonzentrate sind das Produkt des Klein- als auch des semiindustriellen Bergbaus und werden lokal, regional und international gehandelt. In Zentralafrika werden gewalttätige Konflikte teilweise durch den illegalen Handel und Schmuggel dieser Erzkonzentrate finanziert. Eine Nachverfolgbarkeit des Handels mit Erzkonzentraten (Zertifizierung von Handelsketten mineralischer Rohstoffe ) soll dazu dienen, den Handel von sog. „Konfliktmineralen“ und die Finanzierung gewalttätiger Konflikte über Erzkonzentraten aus Konfliktgebieten einzudämmen. Der analytische Herkunftsnachweis ist ein forensisches Werkzeug, das eingesetzt werden soll, wenn im Zuge der Überwachung des Handels Zweifel an der Herkunft eines Erzkonzentrats bestehen.

Für den analytischen Herkunftsnachweis werden Erzkonzentrate auf ihre charakteristischen geochemischen, geochronologischen und mineralogischen Eigenschaften hin untersucht. Die Ergebnisse können anschließend mit den in einer Datenbank abgelegten Eigenschaften von Erzkonzentraten aus bekannten Minen verglichen werden. Geprüft wird, inwiefern das untersuchte Erzkonzentrat Ähnlichkeiten zu Erzkonzentraten aus derjenigen Mine aufweist, die in den Begleitdokumenten als Quelle angegeben ist.

Literatur:

Gäbler, H.-E., Schink, W., Gawronski, T., 2020. Data evaluation for cassiterite and coltan fingerprinting. Minerals, 10, 926. – URL
https://www.mdpi.com/2075-163X/10/10/926

Martyna A., Gäbler H.-E., Bahr A., Zadora G. (2018) Geochemical wolframite fingerprinting – the likelihood ratio approach for laser ablation ICP-MS data. Anal. Bioanal. Chem. 410, 3073-3091. - URL: https://link.springer.com/article/10.1007/s00216-018-1007-9

Gäbler H.-E., Schink W., Goldmann S., Bahr A., Gawronski T. (2017) Analytical fingerprint of wolframite ore concentrates. J. For. Sci. 62(4), 881-888.

Gäbler H.-E., Rehder S., Bahr A., Melcher F., Goldmann S. (2013) Cassiterite fingerprinting by LA-ICP-MS. J. Anal. At. Spectrom. 28, 1247-1255.

Gäbler H.-E., Melcher F., Graupner T., Bahr A., Sitnikova M.A., Henjes-Kunst F., Oberthür T., Brätz H., Gerdes A. (2011) Speeding up the analytical workflow for coltan fingerprinting by an integrated mineral liberation analysis/LA-ICP-MS approach. Geostand. Geoanal. Res. 35(4), 431-448.

Partner:

Kontakt:

    
Dr. Hans-Eike Gäbler
Tel.: +49-(0)511-643-2586
Fax: +49-(0)511-643-3664

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