Nutzbares Rohstoffpotential der bei der Gewinnung und Aufbereitung in der deutschen Steine- und Erden-Industrie anfallenden Feinanteile
Land / Region: Deutschland
Projektanfang: 01.09.2008
Projektende: 30.06.2011
Projektstand: 30.06.2011
In der deutschen Steine- und Erden-Industrie fallen im Zuge der Gewinnung und Verarbeitung von Locker- und Festgesteinen große Volumina an feinkörnigen Waschschlämmen, Gesteinsmehlen und Abraum an. Während beispielsweise auf Sardinien Waschschlämme für die Versorgung der dortigen Ziegelindustrie und in der Schweiz kalziumkarbonatreiche Waschschlämme aus der Kiesaufbereitung zur Produktion von Düngekalk genutzt werden, erfolgt eine Nutzung dieses Rohstoffpotenzials in Deutschland bisher nur in wenigen Fällen. So wird untergeordnet Gesteinsmehl zur Bodenverbesserung in der Land- und Forstwirtschaft oder als Füllstoff sowie vereinzelt Waschschlamm und feinkörniger Abraum (Lehm und Mergel) als Zuschlagstoff in der Ziegelindustrie eingesetzt. In der Regel wird das feinkörnige Material jedoch verkippt oder verspült.
Für die vorliegende Studie wurden Waschschlämme in 28 Sand- und Kieswerken sowie feinkörniger Abraum und Quarzfüller der Quarzsandaufbereitung in ganz Deutschland beprobt. Insgesamt wurden 35 Proben genommen, die zunächst chemisch und mineralogisch analysiert wurden. 18 der Proben wurden hiernach aufgrund ihrere chemisch-mineralogischen Zusammensetzung als für die grobkeramische Industrie wenig geeignet eingestuft. Die restlichen 17 Proben wurden auf ihre Plastizität bzw. ihre Trocknungs- und Brenneigenschaften hin geprüft, um ihre Qualität und die Einsatzmöglichkeiten in der grobkeramischen Industrie spezifizieren zu können.
Es stellte sich heraus, dass ein Teil der Waschschlämme sehr gut als Zuschläge für die grobkeramische Industrie geeignet sind und ihr Gesamtpotenzial, gemessen an den bisher eingesetzten Mengen in Deutschland, unterschätzt wird. Der überwiegende Teil der Schlämme ist jedoch aufgrund der geringen Qualität nur bedingt geeignet oder ungeeignet für dieses Anwendungsgebiet.
Die Kenntnis der Einsatzmöglichkeiten feinkörniger Nebenprodukte der Gewinnung und Aufbereitung in der deutschen Steine- und Erden-Industrie leistet einen Beitrag zur optimierten und nachhaltigen Nutzung einheimischer Rohstoffe.
Literatur:
Partner:
Mitgliedsverbände der deutschen Steine- und Erden-Industrie sowie Betriebe der Sand- und Kiesindustrie.