Sekundäre Rohstoffe bzw. Recyclingrohstoffe - die Grundlage einer gesicherten zirkulären Wirtschaft
Land / Region: Europa
Projektanfang: 01.06.2022
Projektende: 31.05.2026
Projektstand: 07.07.2022
Quelle: Foto: Benjami Brolet 2022
Mineralische Rohstoffe sind für eine zukunftsfähige Gesellschaft von elementarer Bedeutung und ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Die Energiewende und die Einhaltung der Klimaziele sind ohne Rohstoffe nicht durchführbar. Viele der aus wirtschaftlicher und strategischer Sicht wichtigen Rohstoffe werden durch die Europäische Union (EU) als kritisch eingestuft. Denn die Versorgung ist zusätzlich mit einem hohen Lieferrisiko verbunden. Die Risiken haben in der letzten Zeit durch unterschiedlichste Faktoren wie z.B. Marktdominanz zugenommen.
Die Erschließung heimischer Ressourcen (primär/sekundär) ist nicht nur ein Beitrag zur Risikominimierung sondern fördert eine verantwortlichen Rohstoffnutzung von der Erkundung bis hin zu einer effektiveren zirkulären Wirtschaft. Dabei ist die optimierte Zugänglichkeit der Sekundärrohstoffe (SRM) aus dem Recycling wesentlich durch technische Lösungen und Logistik geprägt, während die wirtschaftliche Erschließung primärer Ressourcen ortsspezifisch durch die vorherrschende Geologie bestimmt wird.
Das EU-finanzierte Projekt Future Availability of Secondary Raw Materials (FutuRaM) unterstützt die Bestrebungen der EU bei der Sicherstellung der Versorgung mit kritischen Rohstoffen (CRM) aus heimischen sekundären Quellen aus dem Recycling. Vorhersagen zur künftigen Nachfrage sollen dazu beitragen, Unsicherheiten zu reduzieren, die Versorgungsabhängigkeit außerhalb der EU zu verringern und so die Risiken zu mindern.
FutuRaM setzt den Fokus auf CRM aus den sechs Abfallströmen in der EU:
- Batterien und Akkumulatoren (BAT),
- Elektro- und Elektronikgeräten (WEEE),
- Alt-Fahrzeuge (ELV),
- der mineralgewinnenden Industrie (MINW),
- Schlacken und Asche (SLAG) sowie
- Bau- und Abbruchabfälle (CDW).
FutuRaM kombiniert hierzu neue und bestehende Daten zu SRM und CRM unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen, technologischen, geopolitischen, regulatorischen, sozialen und ökologischen Faktoren und nutzt sie zur z.B. Modellierung von Stoffströmen. Die SRM-Daten werden im Format der Rahmenklassifikation für Ressourcen der Vereinten Nationen (UNFC) dargestellt und die Wissensbasis zu SRM über ihre Verfügbarkeit und ihre Verwertbarkeit innerhalb der EU ausgebaut.
Die BGR/DERA wird zusätzlich zur Dialogplattform Recyclingrohstoffe Workshops und Konferenzen durchführen und sich mit dem Schwerpunkt auf MINW an den Arbeiten zur Verbesserung der Wissensbasis über Rohstoffe sowie den Fallstudien zum UNFC einbringen.
Literatur:
FutuRaM | WEEE Forum (weee-forum.org) futuram.eu
Förderungsnummer:
101058522 Horizon Europe