TZ-Projekt Mauretanien – Förderung des nichtmetallischen Rohstoffsektors in Mauretanien
Beitrag zum Projekt:
Schneckenbohrung im Kaolin, Mauretanien
Quelle: BGR
Der mauretanische Bergbausektor spielt für die nationale Wirtschaftsleistung eine bedeutende Rolle. Rund ein Drittel der Staatseinnahmen sind auf die bergbaulichen Aktivitäten im Land zurückzuführen. Bislang ist der mauretanische Bergbau auf den Abbau von metallischen Erzen zur Gewinnung von Eisen, Gold sowie Kupfer fokussiert. Dementsprechend herrscht eine große Abhängigkeit von der Nachfrage und den Weltmarktpreisen dieser Rohstoffe. Zudem werden die in Mauretanien abgebauten Metallerze nach einer groben Aufbereitung direkt exportiert und im Ausland weiterverarbeitet. Eine lokale Wertschöpfung im Land, die sich aus der Weiterverarbeitung der Rohstoffe zu unterschiedlichen Produkten ergibt, bleibt daher weitestgehend aus. Nichtmetallische Rohstoffe werden nur in geringem Umfang gewonnen.
Im Rahmen des TZ-Projektes unterstützt die BGR das zuständige mauretanische Bergbauministerium und dessen nachgeordnete Behörde „Agence Nationale de Recherches Géologiques et du Patrimoine Minier” ANARPAM (ehemals OMRG) die Voraussetzungen für einen stärker diversifizierten Bergbausektor zu schaffen. In der ersten Phase des Projektes „Diversifizierung des mauretanischen Bergbausektors“ im Zeitraum von 2016 – 2020 hat sich herausgestellt, dass Mauretanien ein vielversprechendes Potenzial hinsichtlich der nichtmetallischen Rohstoffe aufweist. Die zweite Phase des Projektes „Förderung des nichtmetallischen Rohstoffsektors in Mauretanien“ (2020 – 2023) baut dementsprechend auf die erste auf und fokussiert sich ausschließlich auf das nichtmetallische Rohstoffpotenzial Mauretaniens. Dadurch können andere, nationale und internationale Märkte erschlossen und Abhängigkeiten reduziert werden. Baurohstoffe und einige Industrieminerale bieten weiterhin eine größere Chance für die Weiterverarbeitung im eigenen Land und den Aufbau lokaler Wertschöpfungsketten.
Ein Ziel des TZ-Projektes ist die Erhebung, Bearbeitung und Veröffentlichung lagerstättenkundlicher Daten des Landes. Mithilfe von Trainingsmaßnahmen (z. B. zum Bohrbetrieb, zur geochemischen Analytik sowie zur Interpretation und Modellierung erhobener Daten) werden darüber hinaus die Handlungsfelder Explorationsmethoden, Laboranalysen, Datenmanagement und Informationssysteme nach einem internationalen Standard beim Partner etabliert.
Bisher wurden das Kaolinvorkommen Hassi Abyad sowie die Kalksteinvorkommen Nouadhibou und Haimedatt intensiv untersucht. Diese werden gemeinsam mit bereits bekannten Rohstoffvorkommen in der interaktiven Karte des Projektes dargestellt. Von den drei untersuchten Vorkommen erwies sich das Kaolinvorkommen Hassi Abyad als eine vielversprechende Lagerstätte. Die Arbeiten in Hassi Abyad sind weitestgehend abgeschlossen und es wurde ein für die Öffentlichkeit zugänglicher Steckbrief erstellt. Solche Steckbriefe werden mehrsprachig zur Verfügung gestellt und sollen für ausgewählte nichtmetallische Rohstoffe verfasst werden. Damit sollen mauretanische und internationale Investoren auf noch unbekannte Rohstoffvorkommen aufmerksam gemacht werden. Weitere nichtmetallische Rohstoffe, die im Rahmen des TZ-Projektes erkundet werden sollen, sind Ton, Bentonit, Schwerspat und Quarzsand.
Weitere Informationen:
- Vorstellung des Projektes durch den mauretanischen Partner ANARPAM
- Projektbeitrag zum Handlungsfeld Datenmanagement und Informationssysteme
