BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Virtual Geology mit Minecraft

Minecraft Player

Das Open-World-Computerspiel Minecraft® ermöglicht den Bau von 3D-Welten aus zumeist würfelförmigen Blöcken. Das Hauptaugenmerk des Spiels liegt auf der Erkundung und Entdeckung der von Höhlen durchzogenen Spielwelt sowie dem Bau eigener Gebäude. Spielende können sich darin frei bewegen und unter anderem Rohstoffe abbauen („Mine“) und diese zu  Produkten weiterverarbeiten („Craft“).

Inspiriert vom Britischen Geologischen Dienst (BGS) ist nun auch die BGR in die Welt von Minecraft® eingetaucht. Erstmals wurden Teile ausgewählter geologischer 3D-Modelle in bespielbare Welten umgesetzt. Sie sollen einen Einblick in die komplexen geologischen Strukturen von zum Teil mehrere Kilometer hohen Salzstöcken im Untergrund geben. Zusätzlich können Nutzerinnen und Nutzer mit einer Lore durch die 3D-Welt fahren.

Die hier verfügbaren 3D-Modelle stammen aus dem Projekt „Geopotenzial Deutsche Nordsee“ und zeigen unterschiedliche Salzstöcke, auch Salzdiapire genannt. Sie bestehen aus 255 Millionen Jahre alten Salzablagerungen des ehemaligen Zechsteinmeers, das im Erdzeitalter Perm einen Bereich des heutigen Mitteleuropas bedeckt hat. Bedingt durch die Auflast weiterer Sedimentablagerungen begann das – verglichen mit Sand-, Ton- und Kalkstein –  leichtere und fließfähige Salzgestein vor etwa 200 Millionen Jahren aufzusteigen. Dabei hat es die darüber liegenden jüngeren Gesteinsschichten durchstoßen und sich zu Diapiren ausgebildet. Ein einzelner Diapir kann dabei eine Höhe von mehr als 4000 Metern erreichen. Zusätzlich zeigen die Modelle teilweise Kavernen in den Diapiren. Diese künstlich angelegten Hohlräume dienen dazu, Öl oder Gas zu speichern und erreichen eine Höhe von mehreren 100 Metern.

Während die Geologie (Schichten, Störungen, Salzstrukturen) aus dem 3D-Modell übernommen wurde, sind die Kavernen generisch, d. h. sie entsprechen realen Kavernen, die aber nicht in diesem konkreten Salzstock angelegt wurden.

Die Modelle zeigen, wie sich die geologischen Schichten heute im Untergrund darstellen. So sah es nicht immer aus. Im Laufe geologischer Zeiträume wurden sie verbogen, aufgetürmt und an Störungen gegeneinander versetzt. Und auch in Zukunft wird sich die Welt weiter verändern.

Bisher sind folgende BGR-Modelle als Minecraft®-Welt verfügbar:

(Klicken Sie auf das Bild, um die Welt herunterzuladen)

Salzstruktur Bruni Salzstruktur Bruni Quelle: BGR

Salzstruktur Barbara Salzstruktur Barbara Quelle: BGR

Salzstruktur Belinda Salzstruktur Belinda Quelle: BGR

Wie gelangen Sie zu den BGR-Modellen?

  • Voraussetzungen

    • Eine lizensierte Version von Minecraft® (1.13), in Version 1.14 lassen sich die Modelle auch öffnen, sind untertage aber dunkel.
    • 50 MB freier Festplattenplatz
  • Installation

    • Laden Sie die .zip Datei herunter
    • Extrahieren Sie die Datei in ein temporäres Verzeichnis
    • Kopieren Sie die Dateien in das „Saves“ Verzeichnis von Minecraft® (c:\Benutzername\Anwendungsdaten\.Minecraft\saves)

Weitere wichtige Hinweise:

  • Wie wurden die Welten erstellt?

    Ausgangspunkt für die Minecraft®-Welt war ein bestehendes 3D-Modell des Untergrundes, bestehend aus modellierten Schichtgrenzen (Basishorizonten), Störungen und Salzdiapiren. Für wichtige Strukturen (z.B. Salz) wurden Blöcke gewählt, die möglichst den Gesteinen ähnlich sehen.

  • Warum Glasblöcke?

    Der Untergrund ist massiv, vor allem im tieferen Untergrund existieren keine Hohlräume. Um sich trotzdem durch den Untergrund bewegen zu können, wurden nur die Grenzen zwischen den unterschiedlichen geologischen Schichten in die Minecraft®-Welt aufgenommen. Die meisten geologischen Schichtgrenzen wurden aus Glasbausteinen erstellt, um den Blick auf das gesamte Modell zu ermöglichen. Die Farbe der Glasbausteine entspricht in etwa dem Farbcode des geologischen Zeitintervalls in der Stratigraphischen Tabelle.

  • Was sind die Ausgangsdaten?

    Für die Umsetzung in Minecraft® wurden vorwiegend Ausschnitte aus dem 3D-Modell des „Entenschnabels“ im Westen des Deutschen Nordsee-Sektors verwendet. Dieses Modell wurde im Rahmen des Projektes GPDN (Geopotenzial Deutsche Nordsee) erstellt. Die Erdoberfläche wurde dann aus einem Stück des DGM200 (Digitales Geländemodell, Auflösung 200 Meter) aus dem Bereich des Norddeutschen Beckens entnommen und auf das Modell projiziert. Die Verteilung von Straßen, Wäldern und Seen entspringt der Phantasie des Autors.

Kontakt

    
Dr. Stephan Steuer
Tel.: +49-(0)511-643-2598

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