Pakistan - Förderung der Resilienz gegenüber Naturgefahren
Land / Region: Pakistan / Asien
Schwerpunkt: Georisiken
Projektanfang: 01.01.2021
Projektende: 30.09.2024
Projektstand: 16.04.2024
Pakistan ist durch Naturgefahren wie Erdbeben, Hangrutschungen und Hochwasser, Überschwemmungen oder Sturzfluten besonders bedroht. Armut, ein hohes Bevölkerungswachstum und damit verbunden ein hoher Besiedlungsdruck auf bisher noch unbesiedelte Flächen erhöhen die physische und soziale Vulnerabilität der Bevölkerung. Hinzu kommt ein hoher Anteil an Subsistenzwirtschaft und unzureichende staatliche Dienstleistungen. Diese Faktoren machen das Land zu einem Hochrisikogebiet gegenüber Naturkatastrophen, die den gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozess hemmen.
Das verheerende Erdbeben von 2005 löste einen Paradigmenwechsel von einem reaktiven in ein vorsorgendes Katastrophen-Risikomanagement (KRM) des Landes aus. Dies spiegelt sich in einem Zeitplan zur Implementierung des Nationalen Katastrophen Management Plans (National Disaster Management Plan Implementation Roadmap 2016–2030) 2016–2030 wider.
Mit der Dezentralisierung im Jahre 2010 wurde auch das Katastrophenmanagement auf die Provinzebene übertragen und resultierte in einem anhaltenden Konsolidierungsprozess auf subnationaler Ebene.
Die „National Disaster Management Authority“ (NDMA) ist auf nationaler Ebene für das Katastrophen-Risikomanagement verantwortlich und implementiert den oben erwähnten Zeitplan. Gemeinsam mit NDMA arbeitet BGR an dem Ziel, zukünftig dem Thema Geo- und Naturgefahren in der Raumplanung einen größeren Stellenwert einzuräumen. Risikosensitive Raumplanung kann als präventives Instrument dazu beitragen, die Exposition von Bevölkerung und Infrastruktur gegenüber Geo- und Naturgefahren zu senken und Katastrophen zu verhindern.
Hierzu wird mit den zuständigen Ministerien und Behörden für bspw. Straßen und Infrastruktur, Wasser- und Energieversorgung, dem Gesundheitssektor oder Umweltbereich, in einem konsultativen Prozess eine Richtlinie ausgearbeitet, die ein Verfahren zur Berücksichtigung von Geogefahren in Raumplanungsprozessen beschreibt. Ein elementarer Bestandteil bilden Analysen zur Risikoexposition, die mit den Multi-Hazard Vulnerability and Risk Assessments (MHVRA) der NDMA erarbeitet werden. Ziel ist es, diese Gefahren und Risikoanalysen in allen Standortentscheidungen und Entwicklungsprojekten in einem partizipativen Raumplanungsprozess unter Beteiligung unterschiedlicher Akteure und Interessensgruppen zu berücksichtigen.
Durch die Anwendung neu erarbeiteter Verfahren und Prozesse besteht die Möglichkeit, die Folgen von Naturgefahren für die Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt deutlich zu reduzieren.
Das Vorhaben „Förderung der Resilienz gegenüber Naturgefahren“ ist unter dem Kernthema „Klima und Energie, Just Transition“ im Aktionsfeld „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel“ angesiedelt und wird mit Projektmitteln in Höhe von 2,5 Mio. € vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.
Beiträge vorangegangener Projekte und dem Fachgebiet:
- Pakistan - Reduzierung von Georisiken in Nord Pakistan II
- Ingenieurgeologische Gefährdungsanalysen
- Analyse der Risiko-Exposition von bedrohten Elementen gegenüber Naturgefahren in Kooperationsländern der Technischen Zusammenarbeit: Fallbeispiel Pakistan (2014/2015)
- Wissensmanagement/-transfer im Kontext der Technischen Zusammenarbeit im Themenfeld Naturkatastrophen-Management
- Vertiefung der fachlichen Kompetenz von Projektpartnern in Ländern der Technischen Zusammenarbeit durch zielgerichtete Aus- und Fortbildung hinsichtlich der Nutzung fernerkundungsbasierter Informationen für die regionale Bewertung geogener Gefahren: Beispiel Massenbewegungen
Literatur:
Factsheet: Stärkung der Resilienz gegenüber Naturgefahren in Pakistan
Partner:
National Disaster Management Authority (NDMA)