Mongolei - Beratung für ein nachhaltiges Rohstoffmanagement
Land / Region: Mongolei / Asien
Schwerpunkt: Mineralische Rohstoffe / Nachhaltige Wirtschaftsförderung
Projektanfang: 01.04.2022
Projektende: 31.03.2025
Projektstand: 21.05.2024
Die Mongolei gehört im Verhältnis zu der geringen Einwohnerzahl zu den rohstoffreichsten Ländern der Erde. Der zentralasiatische Staat zwischen Russland und der Volksrepublik China verfügt über einige der größten bekannten Kupfer- und Kohle-Lagerstätten weltweit und besitzt darüber hinaus relevante Vorkommen an einer Vielzahl von Rohstoffen wie Gold, Flussspat, Eisen, und Wolfram.
Der Rohstoffsektor ist daher gegenwärtig der mit Abstand wichtigste Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Im Jahr 2019 betrug der Wert aller Waren und Dienstleistungen aus dem Bergbausektor ein Viertel (25,8 %) der gesamten inländischen Produktion. Bergbauprodukte tragen mit rund 90% zum Exportvolumen des Landes bei, davon entfallen jeweils rund die Hälfte auf mineralische Rohstoffe und Energierohstoffe. Außerdem trägt der Rohstoffsektor mit 26 % zum nationalen Steueraufkommen bei.
In vielen rohstoffreichen Ländern hemmen schwache staatliche Institutionen und geringe zivilgesellschaftliche Kontrolle vielfach eine wünschenswerte gesamtwirtschaftliche und nachhaltige Entwicklung. Dies trifft auch auf die Mongolei zu. Mit dem Ziel der Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung ist die BGR im Projekt „Beratung für ein nachhaltiges Rohstoffmanagement“ im Einsatz, um die staatliche Steuerung des Rohstoffsektors im Sinne einer ertragreichen gesamtgesellschaftlichen Entwicklung zu unterstützen. Die BGR knüpft an Arbeiten von Vorgängerprojekten an, die seit 2014 in der Mongolei mit dem Ziel einer fachlichen Unterstützung der mongolischen Bergbaubehörde durchgeführt wurden. Die BGR verfolgt in diesem Projekt einen umfassenden Ansatz und arbeitet sowohl mit dem mongolischen Bergbauministerium (MMHI), als auch der mongolischen Bergbaubehörde (MRPAM) und dem Nationalen Geologischen Dienst (NGS) zusammen.
Bergbaubehörde: Förderung der digitalen Informationsbereitstellung
Im Projekt wird für die mongolische Bergbaubehörde (MRPAM, Mineral Resources and Petroleum Agency of Mongolia) ein nationales Bergbau-Kataster und ein digitales Berichtssystem, mit dessen Hilfe die Verwaltung von Explorations- und Rohstoffabbaulizenzen erleichtert wird, verbessert. Die Arbeit der BGR, die hier seit einigen Jahren die Digitalisierung des Sektors unterstützt, dient dem Ziel, Verwaltungsprozesse effektiver und transparenter zu gestalten und den Zugang zu Bergbaulizenzen sowohl für mongolische, als auch für internationale Bergbaufirmen zu erleichtern.
Zusammenarbeit mit dem Bergbauministerium: Verbesserung der Transparenz im Rohstoffsektor und Methoden für Wirkungsanalysen
Außerdem unterstützt das Projekt die mongolische Extractives Industries Transparency Initiative (EITI) mit dem Ziel, Informationen über im Bergbau erzeugte Einkommensströme einer möglichst großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die BGR fördert somit direkt die Erreichung eines transparenten und verantwortungsvollen Bergbaus in der Mongolei. Neben der Förderung der Digitalisierung leistet das Projekt einen Beitrag zur Stärkung einer Nachhaltigkeitsperspektive auf den Bergbau seitens der mongolischen Partnerorganisationen. Mit Unterstützung der BGR werden bei den Partnerbehörden, unter Leitung des Ministeriums, im Rahmen des Projektes Methoden zur Beurteilung der sozioökonomischen Wirkung des Bergbaus geprüft und diskutiert.
Zusammenarbeit mit dem Nationalen Geologischen Dienst: Standards für digitale Kartographie
Daneben werden im Rahmen des Projektes Kapazitätsentwicklungsbedarfe beim in Aufbau befindlichem Staatlichen Geologischen Dienst der Mongolei (NGS, National Geological Survey) verringert und technische und methodische Voraussetzungen zum Aufbau einer kohärenten geologischen digitalen Kartographie geschaffen. Gemeinsam mit dem geologischen Dienst entwickelt die BGR neue Klassifikationsmethoden, digitale kartographische Standards, Methoden und Infrastrukturen für die Verwaltung geologischer Daten.
Behördenübergreifende Zusammenarbeit: Fachliche Fortbildungen
Ein umfassendes Programm an Fortbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller drei Partnerbehörden sichert die Verankerung der Projektergebnisse und fördert die Verstetigung von guter Regierungsführung auf verschiedenen Ebenen der Bergbauaufsicht und -verwaltung.
Vorgängerprojekt:
Kapazitätsentwicklungen im mineralischen Rohstoffsektor der Mongolei II
Literatur:
Factsheet: Beratung für ein nachhaltiges Rohstoffmanagement - Mongolei
Partner:
Ministry of Mining and Heavy Industry (MMHI)
Mineral Resources and Petroleum Authority of Mongolia (MRPAM)
National Geological Survey (NGS)