BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Nominierungen

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Die Jury hat in diesem Jahr acht Unternehmen und zwei Forschungseinrichtungen für den Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis nominiert. Die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs wurden am 04. Dezember 2014 im Rahmen der Fachkonferenz „Rohstoffe effizient nutzen – erfolgreich am Markt“ ausgezeichnet.

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Nominiert in der Kategorie „Unternehmen“

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Blackballs Technologies GmbH, Herzogenrath

Der Stand der Technik im Bereich der Verwertung von feinen Konverterstäuben ist derzeit die kostenpflichtige Deponierung. Um einen wirklichen Beitrag zur Kreislaufschließung zu leisten, forscht die Firma Blackballs Technologies GmbH an der Verwertung von feinen Konverterstäuben, die in Hüttenprozessen anfallen. Die neuartige Methode der Agglomerierung von Hüttenreststoffen durch mechanische Behandlung und anschließende Brikettierung, ohne anorganische Bindemittel zu verwenden, stellt zusammen mit der anschließenden Integration der Reststoffbriketts in der Stahlherstellung eine Innovation dar. Als Ergebnis der Untersuchungen gelang es, selbstreduzierende Briketts herzustellen. Dadurch können die Ressourcen bisher abgelagerter Konverterstäube (hauptsächlich Eisen und Zink) wieder den Stoffkreisläufen zugeführt werden. Dieses Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit der Rößner Maschinenbau GmbH, der Simet GmbH, Lhotzky&Partner, dem Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH und der TU Clausthal entwickelt.

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Callparts Recycling GmbH, Ketzin

Der Altfahrzeug-Demontagebetrieb verwertet überwiegend relativ junge Altautos. Bei der Demontage wurde erkannt, dass der Trend zu mehr Elektronik im Auto dazu führte, dass höherwertige Metalle wie Kupfer und Aluminium sowie Edelmetalle zu gewinnen sind. Es werden zunächst Ersatzteile (Aggregate, Karosserieteile und Komponenten) ausgebaut und danach mit der Reststoffgewinnung durch Separation wirtschaftlich interessanter Fraktionen begonnen. Die verbleibende Restkarosse wird zusammengepresst und zur Weiterverarbeitung zum Schredder gebracht. Demontage und Logistik wurden auf diese Weise kostengünstig optimiert, die Wirtschaftlichkeit verbessert und sinnvoll Ressourcen geschont. Die praktischen Erfahrungen wurden an circa 120 Verwerter weitergegeben. Das Projekt lässt sich auf weitere Autoverwerter in Deutschland und Europa übertragen.

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CYNORA GmbH, Bruchsal

Als junges Technologieunternehmen entwickelt die CYNORA GmbH organische Halbleitermaterialien, die zur Herstellung von Organischen Leuchtdioden (OLED) verwendet werden. OLED sind Nanometer dünne Bauteile, die flächiges Licht erzeugen und beispielsweise in der Display-, Beleuchtungs- und Automobilindustrie zum Einsatz kommen. CYNORA nutzt den allgemein verfügbaren Rohstoff Kupfer, der die teuren Edelmetalle Iridium und Platin ohne Einbußen in der Effizienz ersetzt und darüber hinaus über Druckverfahren kosten- und materialeffizient in OLED-Bauteile eingebracht werden kann. Diese Innovationen können den entscheidenden Ausschlag für eine ressourcensparende Umsetzung dieser jungen Technologie in marktreife Produkte geben.

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Dr. KRAKOW RohstoffConsult, Göttingen

Bei der Gewinnung und Aufbereitung von Steinen und Erden fallen in Deutschland Jahr für Jahr Millionen Tonnen an feinteiligen Reststoffen an, die überwiegend auf Innenkippen und in Schlammteichen deponiert werden. Dr. KRAKOW RohstoffConsult vermarktet diese feinteiligen Gewinnungsreste erfolgreich in anderen Branchen und erhöht somit die Rohstoffeffizienz. So fallen beispielsweise bei der Gewinnung und Aufbereitung von devonischem Dolomitstein erhebliche Mengen an tonig-dolomitischen Waschschlämmen an, die nun zu Filterkuchen verpresst werden und dann in der Mauerziegelindustrie eingesetzt werden. Dadurch können erhebliche Mengen primärer mergeliger Tongesteine des Oberen Buntsandsteins substituiert werden, zugleich wird die Menge an deponiertem Material erheblich reduziert.

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Freiberger Compound Materials GmbH, Freiberg

Als Teil einer Reihe von modular miteinander verknüpften Untersuchungen des Abwasserstromes aus Fertigungsprozessen wurde gezielt nach einem ökonomisch lohnenden Verfahren gesucht, das Gallium und Arsensäure in verbrauchten sauren Beizen und vorkonzentrierten Poliersuspensionen trennen kann. Ein Ergebnis war die Entwicklung eines Dialyseprozesses zur Abtrennung von Arsensäure. Dieser Prozess zeichnet sich durch eine gute Automatisierbarkeit und Integrierbarkeit in die Produktion aus. Anhand von Laborversuchen wurde gezeigt, dass sich die Recyclingquote des Galliums von aktuell 45 Prozent auf ca. 65 Prozent steigern lässt. Die neuartige Technologie wurde in Kooperation mit dem Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie und dem Institut für Nichteisenmetallurgie und Reinststoffe der Technischen Universität Bergakademie Freiberg entwickelt und kann ebenfalls zur Behandlung saurer Ätzabwässer von Chipfabriken genutzt werden.

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REWATEC GmbH, Hamburg

Ziel war es, einen neuartigen Flachtanktyp zu entwickeln, der vorteilhafte Einbaueigenschaften aufweist und dabei deutlich weniger Material benötigt. Dies ist der Firma REWATEC, in Zusammenarbeit mit der ROTA GmbH, mit dem Flachtank NEO aufgrund seiner torusförmigen Geometrie und der neuen Bionik-Statik gelungen. Diese orientiert sich an in der Natur vorkommenden Geometrien, wie etwa einem Kürbis oder einer Muschel. Die Stabilität wird nicht mehr durch Verrippung erreicht, sondern durch kugelförmige Abschnitte, die einem speziellen mathematischen Muster folgen. Der Flachtank NEO spart bei noch deutlich besseren statischen Eigenschaften bis zu 45 Prozent Material ein.

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Schaefer Kalk GmbH & Co. KG, Diez

Im Werk Hahnstätten der Firma Schaefer Kalk GmbH & Co. KG wird derzeit eine neue Aufbereitungsanlage fertiggestellt. Die Anlage wurde mit dem Ziel einer optimalen und nachhaltigen Ressourcennutzung auf die Kalksteinlagerstätte abgestimmt. Vor allem durch die optische Sortieranlage wird mit einer Reduzierung der unverwertbaren Anteile von mindestens 50 Prozent gerechnet. Dies schont Haldenvolumen und reduziert unnötige Transporte. Zudem wird die Lebensdauer wichtiger Rohstoffe um mehrere Jahre erhöht und durch die Verbesserung der Gesteinsqualitäten eine erheblich höhere Wertschöpfung erzielt.

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SICON GmbH, Hilchenbach

Das entwickelte Verfahren befasst sich mit der Aufbereitung von Schredderrückständen, unter anderem aus Altfahrzeugen, sogenannten „Automotive Shredder Residues“ (ASR). Das modular aufgebaute Verfahren besteht aus weltweit einzigartig zusammengestellten Prozessschritten und ermöglicht die Verwertung aller Metalle, Kunststoffe, Fasern, Schaumstoffe und weiteren Materialien in bisher unerreichter Tiefe. Die separierten Kunststoffe können als Reduktionsmittel im Hochofen Schweröl oder Kohle ersetzen und somit zur Ressourcenschonung unserer Umwelt beitragen. Aufbereitete Fasern und Schaumstoffe ersetzen unter anderem pulverisierte Steinkohle bei der Entwässerung von Klärschlamm.

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Nominiert in der Kategorie „Forschungseinrichtung“

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Deutsches Textilforschungszentrum Nord-West gGmbH (DTNW), Krefeld

Industrielle Prozesswässer stellen eine bedeutende Quelle für Wertmetalle dar. Allerdings lohnt sich deren Aufbereitung wegen der zu geringen Konzentrationen oftmals nicht. Das DTNW hat nun, in Kooperation mit dem Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V., neuartige Adsorbertextilien für die Rückgewinnung von Edelmetallen wie Palladium, Platin oder Gold aus niedrigkonzentrierten Industriewässern entwickelt. Das Textil besteht aus Polyester und Polyvinylamin und somit aus preiswerten Grundmaterialien, die durch gängige Verfahren der Textilausrüstung einfach und im industriellen Maßstab kombiniert werden können. Somit bietet das Adsorbertextil der Industrie die Chance, hochwertige Metalle auch aus niedrigkonzentrierten Prozesswässern kostengünstig zurückzugewinnen.

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Fraunhofer-Institut für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI), Braunschweig

Holzschaum vereint positive Materialeigenschaften von erdölbasierten Schaumstoffen mit einer sehr guten Öko-Bilanz – denn er besteht aus nichts weiter als Holz. Für den Holzschaum wird der Rohstoff Holz zunächst mechanisch bis in die zellularen Strukturen aufgelöst und anschließend aufgeschäumt – entweder mittels eines internen Gasbildners oder extern, zum Beispiel durch CO2. Durch die Auflösung der Holzstrukturen werden holzeigene Bindekräfte freigelegt, die nach der Trocknung dem gebildeten Schaumkörper die gewünschte Stabilität verleihen. Im Anschluss kann der Holzschaum im Gegensatz zu herkömmlichen Dämm-Materialien problemlos recycelt werden.

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Kontakt

    
Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) | Wilhelmstraße 26 | 13593 Berlin-Spandau
Tel.: +49-(0)30 36993 226
Fax: +49-(0)30 36993 100

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